UnREAL | Alles ist nur Fassade | Serientipp

Schwiegertochter gesucht, Bauer sucht Frau, Schwer verliebt, Frauentausch und Der Bachelor. Es gibt eine Reihe von Serien, die uns scheinbar von der Realität erzählen. Wie ein bisher glückloser Sohn auch mit Hilfe seiner Mutter seine Traumfrau nicht finden konnte, nun jedoch mit Hilfe einer Fernsehredaktion die große Liebe finden konnte. Diese rührende Geschichte schreibt das Leben mit Hilfe des Fernsehens. Jedoch wie viel davon wahr ist und wie viel inszeniert, darauf wollten schon viele Journalisten eine Antwort geben, nicht nur seit #Verafake.

UnREAL – eine Serie mit hoher Suchtgefahr

Die Serie UnREAL versucht dies ebenfalls. Wir schauen hinter die Kulissen einer fiktiven Reality-Dating Show. Ein Abklatsch von The Bachelor, ‘Everlasting’ genannt, bei der junge Frauen um die Gunst eines Junggesellen kämpfen. Die Produzenten versuchen möglichst geschickt und effektiv ins Geschehen einzugreifen, manipulieren die Frauen, bringen sie dazu, Dinge zu tun, die sie außerhalb der Show niemals tun würden.
Rachel, die Produzentin und rechte Hand der Ausführenden Produzentin Quinn, kann auf besonders perfide Art die Kandidatinnen dazu bringen, sich nicht nur metaphorisch zu entblößen, so beim Junggesellen zu landen und ebenfalls wiederum für eine unterhaltsame Sendung zu sorgen – eine gute Quote ist alles.

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Doch wie realistisch ist UnREAL wirklich?

UnREAL trifft damit eine moderne Art und Weise den Ton der Zeit, ist stimmig und spannend erzählt, Drama und makabrer Humor kommen nicht zu kurz. Besonders Medien- und Fernsehinteressierte wird das Herz bei UnREAL aufgehen. Nicht zuletzt bleibt zu bedenken, dass UnREAL stellenweise so stark übertreibt und überzeichnet, dass es schwerfällt, diese Serie von Sarah Shapiro als ‘inspired by true events’ anzusehen. Shapiro arbeitete selbst jahrelang für die US-Version The Bachelor. Nun lässt sie bei UnREAL ihre eigenen Erfahrung aus der Produktion und der Medienbranche einfließen (sie soll zudem widerwillig mehrere Staffeln von The Bachelor produziert haben, weil es ihr Vertrag so vorsah, nur eine Selbstmordankündigung soll sie befreit haben). Die Wahrheit mag wohl bekanntlich irgendwo dazwischen liegen.
Die Stärken der Serie liegen in den Szenen hinter den Kulissen, weniger am Set mit Traumvilla, Junggeselle und seine 12 erwachsene Groupies. Trotz Startschwierigkeiten bei Staffel 2 kann UnREAL bisher überzeugen, unterhält und amüsiert und schlägt wohl am ehesten in die Kerbe von der Serie Desperate Housewives. Einen Vergleich mit 30Rock möchte ich umgehend abwiegeln.

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